Kein Wunder, allein die Auflistung der an diesem digitalen Revolver
Tja, und die größenteils wahnwitzigen Schlagzeilen im Stil von "Pelzmantel beißt Frau!" entnahm man dem (zwischenzeitlich leider eingestellten) Satirenmagazin "Neue Spezial". Dieses Dream-Team verging bereits am Original und schlug auch am Amiga wieder zu - mit einer bis auf die runderneuerte Akustik, dem leicht abgesteckten Intro und der fehlenden Druckoption identischen Umsetzung der DOSen-Ausgabe.
Sinn und Zweck der ganzen Echtzeit-Übung ist es, das atem
Ursprünglich war Steve bei einem Fernsehsander (na, welchern wohl?) beschäftigt, bis er versehentlich mal einen Porno aus seiner Sammlung über den Äther gehen ließ - Und das ausgerechnet am Heiligen Abend! Der unvermeidliche Raus
Leider packte er seine bildhübsche, aber hundsgemeine Tochter Bea ebenfalls mit in das Rettungs
Der schlaue Steve will sie daher mit allerlei fiesen Geschenken von Bord vergraulen: Gutscheine für Schönheits
Doch jedes Präsent (dessen Erfolg an einem "Haß-O-Meter" am unteren Bildrand abzulesen ist) kostet eine Stange Geld, und so muß er versuchen, über gesteigerte Verkaufserlöse und Werbeeinnahmen an die ganz große Markt zu kommen. Dummerweise gibt es aber mit "Bad News" und "Sad News" auch noch zwei direkte Konkurrenten, die ihre Kojen just auf demselben Verlagsliner ausgeschlagen haben...
Das Spielgeschehen startet Tag für Tag mit dem Rapport beim ewig nörgelnden Chef, der sich von natleidenden Redakteuren (also allen) aber auch mal anpumpen läßt. Anschließend jagt man Steve mit Mausklicks durch die Gänge des von der Seite zu sehenden Luxusliners, hinter dessen 21 Türen sich sämtliche Anlaufstellen verbergen; allen voran das eigene Büro mit dem Layout-Computer, auf dem täglich die sechs Mad News-Seiten mit Artikeln, Fotos und Anzeigen gefüllt werden müssen - wer kann, darf auch bis zur übernächsten Ausgabe verarbeiten. Dies geschieht per Maus in einem DTP-ähnlichen Drag & Drop Verfahren, bei dem Größe, Spaltenbreite und Plazierung frei bestimmbar sind.
Zuvor muß man sich natürlich erst mal "Stoff besorgen" der ins Blatt kommen soll, wofür u.a. vier Faxgeräte im Nachrichtenraum zuständig sind, über die ständig die teils bereits bebilderten und je nach Aktualität unterschiedlich teuren Neuigkeiten eintrudeln. Nachdem es mit deren Wahrheits
Das ist zwar kostspielig und manchmal unergiebig, hat im Erfolgsfall aber eine exklusive, sprich auflagensteigernde Schlagzeile zur Folge. Keineswegs billige, doch dafür wenigstens schon fixfertige Exklusivgeschichten lassen sich auch von einer Agentur kaufen.
Schließlich gibt es noch die regelmäßigen Rubriken Sport, Rätsel und Wetterbericht, für die der jeweilige Anbieter neben der einmaligen Lizenz
Des weiteren können Kommentare, Kochrezepte, Comic- und Pinup-
Redaktionsintern hat man jedoch gerade in der Anfangs
Zu allem Überfluß treiben sich japanische Spekulanten auf dem Schiff herum, die jeden Tag ein anderes Büro wegen Renovierungsarbeiten schließen. Gottlob kann man auf einem Lageplan sehen, welchen Raum sie als nächstes ins Schlitzauge gefaßt haben und durch ein KLEINES GELDGESCHENK dann wenigstens die Blockade seines Arbeitsplatzes verhindern.
Im Verlagswesen tätige Menschen wissen, daß fast alle periodisch erscheinenden Drückwerke zu ihrem wirtschaftlichen Überleben auf Werbeanzeigen angewiesen sind. Bei deren Auswahl ist hier jedoch besondere Sorgfalt vonnöten, denn die Anzeigen müssen nicht nur innerhalb eines meist mehrögigen Zeitrahmens geschaltet werden, die Kundschaft verlangt zudem eine Mindesauflage - wird diese nicht erreicht, drohen Konventiontionalstrafen in existenzfefährdender Höhe.
Viel erfreulicher ist es natürlich, wenn der Erfolg eine Ausweitung des Vertriebs
Wie das Produkt bei bestimmten Lesergruppen ankommt, erkennt man anhand der schmökernden Figuren am unteren Bildrand, die ihre Meinung via Sprechblase kundtun: "Jetzt weiß ich endlich, was ich morgen kochen soll" oder "Dieses Blatt bringt null Informationen".
DER ARBEITSTAG BEGINNT hier pünktlich um 18.00 Uhr und wird in erster Linie von der unerbittlich verrinnenden Zeit (mit dreifach einstellbaren Tempo) bestimmt, denn ab 20.00 Uhr geht stündlich eine Seite in Druck - selbst wenn diese leere Stellen enthält!
Da bleibt kaum noch genügend Muße zur Freude über die vielen lustigen Bilder, die zahlreichen Statistiken, die fetzige Musikbegleitung samt den wenigen Soundeffekten und vor allem die irren Meldungen, von denen es hier nur so wimmelt. Weitere Kostproben gefällig? Bitte sehr: "Monster von Loch Ness gefangen", "14 Tage am Brief
So wunderbar das alles ist, ein technisches Manko trübt das schöne Bild doch: Der mäßig animierte Steve gehorcht zwar perfekt der Maus, aber er bewegt sich dabei lähmend langsam und äußerst ruckelig durch die Gänge des etwa vier Bildschirme großen Luxusliners. Und das zerrt besonders wegen des immensen Zeitdrucks ziemlich an den Nerven.
Auf der anderen Seite ist uns aber auch in der Realität keine Redaktion bekannt, deren Arbeitsalltag nicht aus purem Streß bestehen würde. Das Fazit lautet daher dennoch kurz und brüllend komisch: Mad News ist ein äußerst lustige und dabei trotzdem sehr komplexe, durchaus wirklichkeits