Murders in Venice logo

Schmeiß deinen Krimischmöker in die Ecke, hier kommt "Murders in Venice!" Statt dir eine fertige Geschichte in die Birne zu ziehen, kannst du jetzt selbst einen verzwickten Fall lösen. Und der liegt folgendermaßen:

Terroristen haben in Venedig eine Bombe versteckt, die Punkt zwölf Uhr in die Luft geht. Es bleiben dir nur fünf Stunden, den Kracher zu finden und zu entschärfen, die Schuldigen zu verhaften und die Fäden der verwickelten Geschichte zu entwirren.

Schon beim öffnen der Packung wartet die erste Überraschung - ist das Schächtelchen doch prall gefüllt. (was wohl auch den hohen Preis verursacht).Neben der dreisprachigen Anleitung findet sich noch ein posterähnliches Kunstwerk, das etwa dreißig Indizien beinhaltet. Sorgfältigen Ausschneiden wird empfohlen, da man die "Dinger" später noch dringend benötigt. Sie enthalten wertvolle Hinweise, die zur Klärung des Falls unerläßlich sind.

Bei einigen dieser Clues hat man allerdings die übersetzung vergessen (Italienisch und Französischkenntnisse erwünscht!). Weiters enthält die Box ein Plastiktütchen, mit allerlei Krimikrams wie einer Filmrolle, einer Schere, Nudelstückchen etc.: der Inhalt deiner Hosen- und Jackentaschen. Interessant, was? Aber kommen wir zum eigentlichen Spiel.

Kaum hat man sich am Titelbild und der klassisch angehauchten Begleitmusik (Rondo Veneziano, wie passend!) ergötzt, ist es auch schon sieben Uhr (Spielzeit, versteht sich). Da bleibt keine Zeit zum Dösen! Mit Blick auf dem Canale Grande beiderseits vom markusplatz und den dazugehörigen Häusern ist der Ort des Geschehens klar umrissen. Hier spielt sich alles ab, und mittels Maus kann man den Ausschnitt soft scrollen, oder einen Blick in die umliegenden Gebäude werfen.

In der unteren Hälfte des Bildschirms befindet sich das Ausgabefenster mit deinem Konterfei - je nach Geschlecht wahlweise Bogey oder die "Göttliche", Greta Garbo. Daneben lassen sich durch Anklicken der Schere die Textaussagen der befragten ausschneiden, mittels der Kamera kannst du ein Foto von ihnen knipsen.

Unter dem Diskettensymbol versteckt sich die Save- und Ladeoption, die Uhr kann vorgestellt werden, oder du stellst dich den dreißig Fragen der Jury, welche dir dann Auskunft gibt, wie weit du mit deinen Ermittlungen gekommen bist. Das Film-Icon daneben beinhaltet ein Fotoalbum, in das man seine Schnappschüsse einkleben kann. Die Feder symbolisiert dein Notizbuch, ein wichtiges Utensil von dem du eifrig Gebrauch machen solltest.

Der Karteikassen daneben wird mit den Daten der Verdächtigen gefüllt (Passfoto einkleben) und gibt Auskunft über ihren Aufenthalt.

Klickst du Bogey oder Greta auf die Stirne, so geben sie dir ihn geheimsten Gedanken preis, bei einem Klick auf den Mund erscheinen ihre Fragen in einer Sprechblase. So wird auch der Dialog mit Gesprächspartnern geführt. Aus dem, was da findest, und dem, was dir die Leute erzählen, gilt es, Lügen auszufiltern und so auf logische Weise den Tathergang zu rekonstruieren. Wie im richtigen Leben auch...

Das Detektiv-Spielchen mit "Murders in Venice" macht durchaus Laune, auch die Grafik und der - sparsam aber effektvoll eingesetzte - Sound gehen voll in Ordnung. Wer also auf der Suche nach einer brauchbaren Möglichkeit zur Massage der kleinen grauen Zellen ist, darf bei diesem Game getrost zugreifen. (wh)