Kenny Dalglish Soccer Match
Kaum ist das Spiel Geladen, erscheint auch schon das Konterfei des hierzulande wenig bekannten englischen Star-Kickers und Titelhelden auf dem Screen.
Sodann erklingt eine Titelmelodie, die Spieler mit empfindlichen Ohren schreiend aus dem Zimmer stürzen läßt. Wer dennoch ausharrt, bekommt Gelegenheit, die Anzahl der Mitstreiter (Zwei-Spieler-Modus), den Game-Speed, Mannschaftsnamen, sowie Spieldauer und -stärke festzulegen.
Mr Dalglish läßt noch schnell eine hoch-intelligente Weisheit in einer Sprechblase ab (z.B. "Winning is hard, loosing is harder"), und die beiden Teams wackeln auf den Rasen.
Anpfiff: Sofort stürmt meine Mannschaft in die gegnerische Hälfte, ein Pfeil signalisiert den Spieler, der sich gerade in Reichweite des Balles befindet. Sagte ich gerade Ball? Das Sprungverhalten des Leders erinnert eher an einen nassen Sack voller Ziegelsteine!
Aber damit nicht genug: Die Computergegner agieren allesamt auf Bezirksliga-Niveau, auch kann es passieren, daß der Ball nach einem unglücklichen Schuß unverrückbar am Tor hängenbleibt. Von der miserablen Animation und dem schauderhaften Ruckel-scrolling ganz zu schweigen!
Nein, mit diesem Game hat sich das englische Label "Impressions" ein schlimmes Eigentor geschossen - ehrliche Käufer sollten mit Schmerzensgeld entschädigt werden!
Bodo Illgner's Super Soccer
Das "Empire"-Game macht eine weit besserre Figur: Zu Beginn bestimmt man auch hier, ob der Gegner elektronischer oder menschlicher Natur sein soll. In einem Untermenü kann dann noch die Spielzeit eingestellt, die Mannschaft editiert und zwischen einem Liga-, Supercup- oder Freundschaftsspiel gewählt werden.
Wer sich bei Standardsituationen wie Anstoß, Eckball, Freistoß oder Elfmeter noch nicht sicher genug fühlt, kann sie unter dem Menüpunkt "Practice" trainieren.
Auch in Sachen Spielbarkeit hat Bodo die Nase vorne: Der Ball hüpft hier zwar ebenfalls reichlich holprig, jedoch lassen sich die Kicker viel besser steuern. Die Perspektive ist interessant, im Mittelfeld sieht man das Geschehen stets aus einer Seitenansicht, im Strafraum blickt man direkt auf das Tor.
Der Ständige Wechsel ist zunächst etwas verwirrend, aber man gewöhnt sich bald daran. Besonders gefallen hat uns die Idee mit dem "Kickometer". Je länger man den Feuerknopf gedrückt hält, desto stärker der Schuß! Für ein genaues Timing sorgt eine Anzeige am unteren Bildschirmrand. Digitalisierte Schiedsrichter-Kommentare und frenetischer Jubel der Fans sorgen für die nötige Stadionatmosphäre.
Endstand
Beide Games sind nicht der Weisheit letzter Schluß, dennoch gewinnt Bodo Illgner das Match etwa 148 zu 0.
Begeisterte Amiga-Fußballer dürfen also getrost mal einen Blick riskieren. (Carsten Borgmeier)