Über die inhaltlichen Qualitäten beider Produkte konnte man bisher schon geteilter Meinung sein, doch was der Verlag der aktuellen Kombi-ausgabe im digitalen Bereich beigepackt hat, ist wenig mehr als eine vorformatierte Leerdiskette:

"Sie wollen schon immer mal für die Regierungsgeschäfte eines Landes verantwortlich sein? Hier können Sie Ihr Verständnis für Wirtschafts-, Gesellschafts- und Außenpolitik unter Beweis stellen!" prahlt die Spielbeschreibung am Cover und weckt damit Hoffnungen auf eine Polit- und Wirtschaftssimulation zum Spartarif.

Gespart hat hier aber wie gesagt nur der Hersteller, denn For President stellt bestenfalls unter Beweis, daß Investitionen in Immobilien oder Aktien Geld einbringen und daß man um so größere Chancen hat, vom amerikanischen Volk zum Senator, Gouverneur oder gar Präsident gewählt zu werden, je mehr man davon im Sack hat.

Mit Politik hat das nun wenig zu tun (na schön, vielleicht doch, aber bestimmt nicht mit guter Politik), dafür teilweise eine ganze Menge mit unfreiwilliger Komik – so muß man sich z.B. erst mal ein Auto kaufen, um seinen Heimatort überhaupt verlassen und auch anderswo Geschäfte machen zu können.

Im übrigen ist das Gameplay so spannend wie eine Tabellen-kalkulation, die Optik so schön wie Brork nach einer durchzechtem Nacht, und Sound fehlt bis auf zwei Piepser gleich ganz. Da helfen auch die zumeist ganz ordentlichen Mausmenüs nichts mehr, wir ziehen unsere Kandidatur postwendend zurück! (jn)