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Altgediente Raumkapitäne dürfen ihre Schutzanzüge aus dem Spind holen - die Arbeit ruft! Trotz der Namensverwandtschaft hat ARCs neues Spielchen mit Spock & Co aber nix am Hut, mit Space-Strategie à la "Elite" dafür umso mehr...

Schlechte Papiere für Mutter Erde: Das Ozonloch wird immer bedrohlicher! Aber intelligent, wie unsereins nun mal ist, haben wir Orbitalstationen errichtet, die das kostbare Gas in die Atmosphäre pusten.

Dazu bedarf es allerdings seltener Rohstoffe, für deren Beschaffung die Menschheit sich im All ganz hübsch breit macht – sehr zum Ärger der ansässigen Aliens.

Prompt ist ein zünftiger Sternen-krieg im Gange; es muß also jemand her, der mit der Enterprise die Rohstoffversorgung aufrechterhält und so nebenbei das Universum rettet.

Satte 100 Sonnensysteme mit durchschnittlich je drei bis vier Planeten sind hier die Spielwiese des großen Retters. Nahezu auf jedem Gestirn gibt es Bergbaukolonien – wenn man jetzt noch eine bemannte findet, kann in einer Extra-Sequenz das Roherz verladen werden.

Leider will es auch noch verarbeitet sein, eine Transport zu einem Raffinerie-Planeten ist daher unumgänglich. In seiner Reinform darf man das edle Material schließlich zur Erde karren, sollte unterwegs der Sprit ausgehen, gibt es bei einer der Space-Stationen Nachschub.

All das wäre ein Kinderspiel, würden die üblen Aliens nicht andauernd dazwischenfunken: Auf den Planetenoberflächen trieben sich die aggressiven Viecher eigentlich überall herum, gelegentlich trifft man auch im All auf ihrer Flotten.

Um die Kampfhandlungen zu überstehen (eine 3D-Actionsequenz, die nicht annähernd die Qualität des betagten "Elite" erreicht, muß man mit der verzwickten Steuerung schon einigermaßen vertraut sein.

Sollte es den Außerirdischen nämlich gelingen, 40 der Raumstationen zu zerbröseln, ist auch die Erde nicht mehr zu halten…!

Das Gameplay ist verhältnismäßig komplex: Auf einer drehbaren Sternenkarte wird per Mausklick der Bestimmungsort ausgesucht, der Autopilot bringt den Kreuzer dann ans Ziel. Nun kann eine detailliertere Karte des betreffenden Systems abgerufen werden, der Bordcomputer weiß auch allerlei Einzelheiten über Bodenschätze usw.. Alsdann erledigt der Autopilot wieder die Hauptarbeit und chauffiert den Spieler auf einer schönen Spiralbahn zum gewünschten Planeten.

Die größte Schwäche des Spiels ist das berüchtigte "Millennium 2.2." Syndrom: Die Anleitung ist alles andere als aussagekräftig, das meistere darf man sich mühselig selbst zusammenreimen!

Grafisch werden viele Farben aber wenig Feinheiten geboten: die uninspirierte Titelmelodie und die 08/15-FX sind auch nicht gerade State of the Art. Dafür ist die Maussteuerung akzeptabel, wenn auch, wie gesagt, nicht einfach zu meistern.

Insgesamt macht Enterprise zwar keinen schlechten Eindruck, aber mit etwas mehr Sorgfalt hätte ARC noch einiges mehr aus der strategischen Weltraumsimulation herausholen können. (jn)