Einmal Bildung und zurück...

Bush Buck: A Global Treasure Hunt logo

Was ist das eigentlich für ein Game? Ein Adventure? Ein Strategical? Oder ist es vielleicht gar kein Spiel, sondern ein Lernprogramm? Schwer zu sagen, denn Activision hat ein bißchen von allem reingepackt.

BushBuck stellt den Spieler vor die ehrvolle Aufgabe, fünf vom Zufallsgenerator ermittelte Schatze dieser Welt zu finden; etwa Kaviar, Vikunjadecken oder einen Samowar. Damit es gelingen möge, bekommt man eine zoombare Weltkarte mit vielen, vielen Städten vorgesetzt. Eine davon wird (ebenfalls zufällig) zur Startbasis ernannt, in die alle gefundenen Objekte zurückgebracht werden müssen.

Alles weitere ist simpel: Man klickt aufs Flieger-Icon, ud es werden vier bis sechs Flugrouten zu ebensovielen Nachbarstädten vorgeschlagen.

Eine wählen wir aus, der Rechner schippert uns zum Ziel, und immer so weiter - bis man in der richtigen City landet und damit eins der gesuchten Teile automatisch gefunden hat.

Der pädagogische Effekt besteht nun zum einen darin, daß die verlorenen Objekte sich dort befinden, wo sie hingehören. Wer also auf der Spur von Samowar und Kaviar ist, sollte demnach die Ortschaften Mütterchen Rußlands abklappern.

Bei Vikunjadecken und ähnlichen Absonderlichkeiten wird es freilich schwieriger, deshalb sind in manchen Flughäfen Hinweise deponiert, die im Fall der exotischen Lappen etwa auf Lamas, die Anden oder Chile deuten würden. Zweitens existiert zu jeder Stadt ein kurzer, aber lehrreicher Begleittext, der sich nach der Landung oder auch beim Anklicken auf der Weltkarte einblendet.

Soviel Bildungseifer ist zwar lobenswert, stellt sich bald eine schwer bezähmbare Müdigkeit ein; was ist zu tun? Nun, man spielt einfach gegen einen Freund oder schaltet den Computergegner ein. Dann gewinnt nämlich derjenige, der die meisten Items einsackt, und somit ist die am Boden liegende Spannung wenigstens halbwegs gerettet.

Außerdem hat ja jeder Kontrahent 50 Tickets, wodurch planlose Rundflüge kaum je zum Sieg führen dürften.

Rein technisch erweist sich das Game mehr oder weniger als 1:1 Umsetzung der PC-Version. Anders gesagt, erfülllt die Optik mit den kleinen, leicht ruckelnden Animationen ihren Zweck, mehr jedoch nicht. Die kurzen Musikstücke hören sich erträglich an, und besonders schnell ist BushBuck nun wirklich nicht.

Schließlich will auch die oft fummelige Maussteuerung nicht recht überzeugen, und so scheitert halt das ganze Game ziemlich klar an der 50%-Hürde - wer auf digitale Bildungsreisen steht, ist bei der guten alten "Carmen Sandiego" nach wie vor besser aufgehoben. (jn)