Im Coktel Visions Versoftung des jüngsten Zeichentrick-Spekatkels nach den beiden Asterix-Bänden "Der Seher" und "Kampf der Häuptlinge" hat man sich mit diesen Gegebenheiten gleich zu Beginn einer längeren Mission abzufinden. Ist die Aufgabe des smpathischen Galliers schon im Film kein leichte, so hat der Spieler dieses Action-Adventures erst recht wenig zu lachen.
Es gilt, die verschiedensten Zutaten für einen Zaubertrank einzusammeln, um schließlich mit dem richtigen Gemisch den alten Druiden Miracolix zu heilen, der versehentlich einen Hinkelstein ans werte Haupt bekam und sich seither nicht einmal mehr an seinen eigenen Namen erinnert - ganz zu schweigen von der Formel seines berüchtigten Kraft-Trunks!
Zum Spielablauf gibt es leider nur wenig Gutes zu sagen: Das französische Programmier-Team hat sich zu sehr auf der - ohne zweifel gelungenen - grafischen Umsetzung der Zeichentrick-Kulissen und den nett animierten Figuren ausgeruht. Die Steuerung unseres bärtigen kleinen Helden ist schrecklich ungenau: Läuft man beispielsweise gegen einen Baum, kann es schon mal passieren, daß der kleine Kerl - allen Joystick-Kaptriolen zum Trotz - in keine Richtung mehr zu bewegen ist und somit zur leichten Beute für die gegnerischen Sprites wird.
Hinzu kommt, daß die etwas verwirrende Pseudo-3D-Perspektive gezielte Ausweichmanöver meist schon im Keim erstickt. Aber die Action-Sequenzen sind ohnehin recht dünn gesät - leider gilt das gleiche für die Adventure-Elemente, was nicht gerade für eien übertriebenen Spielwert spricht...
Auch sonst kann Operation Hinkelstein kaum überzeugen: Die Ladezeiten dauern entschieden zu lange, und der Verzicht auf Scrolling zugunsten eines "Umblätterns" der kompletten Handlungsebene bei Erreichen des Bildschirmrands (soll wohl ein Comic-Effekt sein?) ist ebenfalls nicht jedermanns Sache.
Bleibt der Sound: Nun, die Musik haut auch den schwächsten Römer nicht gerade aus den Sandalen, dafür sind einzelne FX recht gut gelungen (beispielsweise die Kau- und Schmatzgeräusche, die Obelix beim Wildschweinverzehr von sich gibt).
Da, einmal abgesehen vom gelungenen Zeichentrick-Vorspann, an keiner Stelle so richtig Freude aufkommen will, ist das Geld in einer Kinokarte und ein paar zusätzlichen Asterix-Alben sicher besser investiert, denn in diesem lauen Game.
Die Anleitung fordert den User auf, Verbesserungsvorschläge zu machen - hoffentlich können die Programmierer mit diesem Artikel etwas anfangen... (Stefan Robijn)