USS John Young 1 logo

Na so was! Da gibt es seit über einem Jahr Demoversionen und Bildschirmfotos von dem neuen Magic Bytes-Game, aber die endgültige Fassung sieht nun völlig anders aus! Grafik, Konzept und Spielprinzip haben sich plötzlich grundlegend gewandelt...

Dazu meint Magic Bytes-Boss Meiertobehrens: "Wir haben das eigentlich U.S.S. John Young nicht rechtzeitig fertigbekommen. Stattdessen haben wir von einem skandinavischen Softwarehaus eine Zerstörersimulation aufgekauft, die wir jetzt unter dem gleichen Titel veröffentlichen. Das Spiel mit der ausgefüllten 3D-Vektor-grafik erscheint hoffentlich Ende des Jahres als U.S.S. John Young II". Na, da soll sich noch einer auskennen... Aber gut, schauen wir uns mal die "falsche" U.S.S. John Young an:

Bevor es ins große Schlachtgetümmel geht, darf der Spieler erst mal auswählen: welche Mission (vier Stück), welches Seegebiet (auch vier) und ob Tag oder Nacht. Dann tuckert man mit seinem Zerstörer los, das Schiff wird mit dem Joystick manövriert, die zahlreichen Instrumente bedient man per Maus.

Es gibt ein Radarschirm, Sonar, Radio und ein Funkgerät, mit dem Kontakt zur Basis oder zu feindlichen Schiffen aufgenommen werden kann (immer vorausgesetzt, daß man die richtigen Frequenzen kennt). Außerdem transportiert der Zerstörer einen Haufen Waffen: Manuell gesteuerte Raketen und Torpedos; wer ganz sicher treffen will, kann auch computer-gesteuerte Torpedos abfeuern. Die finden zwar immer ins Ziel, sind aber nur in geringer Zahl vorhanden.

Ab und zu sollte man einen Hafen anlaufen, um Ersatzteile und Proviant an Bord zu nehmen. Mit genügend Ersatzteilen lassen sich kleinere Schäden am Schiff nämlich auch auf hoher See beheben. Und ohne ausreichend Proviant ist die Besatzung nicht richtig einsetzbar, so daß (genauso wie bei schweren Verlusten) bestimmte Posten unbesetzt bleiben. Für den Spieler bedeutet das, daß dann verschiedene Instrumenten einfach ihren Geist geben.

Rein vom Spielerischen her würde ich persönlich zwar das alte "Silent Service" der U.S.S. John Young vorziehen, aber die Stärke des Games liegt eben eindeutig in der großen Komplexität und Realitätssache. Von der Grafik bin ich auch etwas enttäuscht, so ist beispielsweise die Instrumentendarstellung etwas zu farbenfroh geraten - das sieht zwar recht hübsch aus, erinnert jedoch mehr an einen Ausflugsdampfer, denn an ein ausgewachsenes Kriegsschiff.

Bei den Animationen wurde ebenfalls ein bißchen geschlampt; z.B. Tauchen getroffene Schiffe immer brav gleichmäßig ins Meer, selbst wenn sie eigentlich mit der Spitze zuerst sinken müßten.

Trotz dieser Schönheitsfehler ist U.S.S. John Young eine recht ansprechende Simulation geworden, die unterschiedlichen Missionen dürften jedenfalls Simulations-Freaks eine ganze Zeit bei der Stange halten. Allen Amiga-Kapitänen ein fecht-fröhliches Ahoi fürs erfolgreiche U-Boot-Jagen oder ÖlbohrplattformVersenken! (C. Borgmeier)