Als ich die handliche Knarre zum ersten Mal erblickte, dachte ich an einen verfrühten Aprilscherz - aber mitnichten! Das Ding läßt sich ganz easy an den Amiga anschließen, so daß man seine Gegner nunmehr stilgerecht "aus der Hüfte" vom Screen putzen kann.
Zwar funktioniert "West Phaser" im (Anschluß-) Notfall genauso
Voller Vorfreude stopfe ich also die erste der beiden Disketten ins Laufwerk und harre der Dinge, die da kommen. Western
Nochmals Diskettenwechsel, und da sind sie schon: Zehn berühmt-berüchtigte Western
Nach kurzer Ladezeit erscheint eine stark vereinfachte Nordamerika-Karte, darüber sind die Konterfeis von sechs finster drein-blickenden Banditen abgebildet. Mit zwei weiteren Schüssen such ich meinen erste Gegner und den Bundesstaat aus, in dem ich ihn zur Strecke bringen will. Jetzt kann's endlich richtig losgehen:
Zu Anfang geht's entweder in eine Westernstadt, auf eine Planwagen-fahrt durch Indianergebiet oder in den Saloon. Wo ich auch hinkommen - überall tauchen sofort Bösewichter auf und versuchen, mit das Lebenslicht auszublasen. Und das im wahrsten Sinn des Wortes, denn am linken Bildschirm
Aber wartet nur ab! Als alter Meisterschütze visiere ich über Kimme und Korn, und - Feuer! Der Abzugshahn klackt, und die Kugeln schlagen ein, allerdings nicht in den mexikanischen Pistolero, sonder etliche Zentimeter daneben.
Die Ziel-vorrichting des Plastik
Im Saloon des kleinen Städtchens ist die Hölle los: Banditen suchen unter den Tischen Deckung, andere kommen herein
Anscheinend völlig unberührt von der wilden Schlacht bleiben der Pianospieler und die Tänzerin, die derweilen mit ihren Darbietungen fortfahren.
Der größte Fehler, den man bei West Phaser machen kann, ist einfach drauflos
Sind alle Gegner in einem Scenario erledigt, erscheint am Ende schließlich der gesuchte Oberschurke, hat man auch ihn umgelegt, wird die Belohnung kassiert (Punkte satt!), und die nächste Jagd beginnt!
Das alles hört sich viel brutaler an, als es tatsächlich ist: Die ungewöhnlich gelungene Grafik vermittelt eher das Gefühl, in einem Comic-
Fast alles und jedes ist animiert, selbst der Spiegel an der (Saloon-) Wand zersplittert bei einem Treffer; etliche der witzig gezeichneten Figuren verabschieden sich recht Gag-reich von dieser Welt. Der Redaktions
Was die Steuerung angeht, sollte man für die höheren Level vielleicht doch besser zur Maus greifen, sie macht zwar nicht so viel her wie der Revolver, ist dafür aber um einiges genauer.
Über den Sound gibt es wenig zu meckern, der einzige massive Kritikpunkt betrifft den gesalzenen Preis: Für das gleiche Geld bekommt man sonst fast zwei gute Spiele - aber eben keine Light-Pistol! (Carsten Borgmeier)