Wie verhext...

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Daß Psygnosis mitten in einer Schaffenskrise steckt, weiß spätestens seit "Beast II" jedes Kind. Die Talfahrt des Unterlabels Psyclapse ist dennoch schwindelerregend: Das neue Plattformspiel knüpft nahtlos an die Mega-Flops "Anarchy" und "Matrix Marauders" an!

Als Zauberlehrling auf der Suche nach dem entführten Lehrmeister, ist es das Hauptziel des Spielers, zum jeweiligen Ende der horizontal scrollenden Plattformlevel zu gelangen. Dort erhält man ein Paßwort, um demnächst gleich im nächsten Abschnitt anfangen zu können.

Die gute Nachricht: Alle Level unterscheiden sich grafisch voneinander und sehen ganz erträglich aus. Die schlechte: Das Spielprinzip ist ebenso langweilig, wie die Handhabung umständlich ist. Es gilt Energiekapseln und Mannapunkte zu erhaschen, wobei letztere den Magier-Azubi befähigen, sich der herumstreunenden Monster mittels Zaubersprüchen zu erwehren.

Leider werden die Sprüche per Tastatur aktiviert, was besonders im Zwei-Spieler-Simultanmodus zu einem heillosen Durcheinander führt. Kein Wunder: zwei Spieler, zwei Tastenkombinationen, aber nur eine Tastatur!

Schlimm ist auch, daß die Anzeigen am oberen Screenrand so mickrig ausgefallen sind, daß selbst ein Falke eine Lesebrille bräuchte. Überhaupt macht Spell Bound einen lustlos zusammengeschusterten Eindruck: Das untere Drittel des Bildschirms zeigt eine überflüssige Grafik, im Zei-Spieler-Modus sind die Helden-Sprites identisch, und bis auf eine kurze Titelmelodie gibt es nur nichtssagende Pings und Pongs zu hören.

Schade um die eigentlich ganz nette Grafik, und wenn‘s so weitergeht auch schade um Psyclapse! (C. Borgmeier)