Hexuma: Das Auge des Kal logo

Die Schatten werden länger und die Bäume kahler; kurzum der Herbst ist wieder da - und mit ihm das passende Text/Grafikadventure der Weltenschmiede. Es wartet ein deutschsprachiges Grusical für Feinschmecker!

Mittlerweile dürften die bayerischen Programmierer unter den Fittichen des Schleswig-Holsteiner Company Software 2000 ja ein Begriff sein, denn nach ihrem 90er Erstling "Das Stundenglas" fand vor einem Jahr auch der Nachfolger "Die Kathedrale" seine Fangemeinde unter den Abenteurern.


Diesmal läst die Weltenschmiede zur Hausbesichtigung ein...

Das vorgeführte Anwesen steht auf just jenem Boden, der einst eine verfluchte Ritterburg beherbergte. Kein Wunder, wenn die ahnungslosen Erbauer mit ihrer Hütte nicht glücklich wurden, spukte es darin doch dermaßen, daß Mitglieder der Familie Hawthorne sogar im Irrenhaus landeten.

In den 20er Jahren versuchte dann ein Wissenschaftler namens Owen Jugger dem Geheimnis auf die Spur zu kommen, und das sogar mit geweissem Erfolg - bis ihn ein ungewisses Schicksal ereilte. Ganz gewiß ist nur, daß der Schuppen heute einer Immobilienfirma gehört, in deren Auftrag Ihr ein wenig aufräumen sollt.

Mitten im Großreinemachen wird Euch plötzlich ein an Mr. Jugger adressiertes Päkchen zugestellt, das lockere 70 Jahre unterwegs war. Unter anderem findet sich darin Juggers Tagebuch, aus dem so einiges über den Kult um einen schlafenden Götzen namens Kal bzw. sein Auge (ein in sechs Teile zersplitterter Edelstein) zu erfahren ist. Und schon seid Ihr inmitten einer schaurigen Jagd durch diverse magische Welten!

Zugegeben, alte Gemäuer, fremde Dimensionen und kaputte Klunker sind wahrlich nichts Neues im Abenteuer-Gewerbe, aber die Story wird hier phantasievoll erzählt, hat Atmosphäre und macht Spaß. Genau wie die sorgfaltig zurechtgeschliffene Technik, denn der gesamte Screen wirkt hübsch bunt, was nicht zuletzt den vielen, bei passender Gelegenheit eingeblendeten Bildchen zu verdanken ist.

Ja, selbst die breite Textbox vermeidet recht geschickt den gefürchteten Bleiwüsten-Look, und für die gelungene Musikuntermalung wurde gar Altmeister Chris Hülsbeck bemüht. Auf gruselige Sound-FX muß man zwar verzichten, bequeme Handhabung gibt es dafür im überfluß. So konnte die Maus-Dressur gegenüber dem diesbezüglich eh schon tollen Vorgänger nochmals verbessert werden: Um keinen Platz wegzunehmen, erscheint das Iconfeld nur noch auf Wunsch, und der Cursor zeigt wichtige Grundtätigkeiten wie etwa "Untersuche XY" nun automatisch an, wenn man im Bild umherfährt. Diese Anweisung kann dann einfach per Klick in die Befehlszeile übernommen werden, die sich jetzt übrigens wesentlich besser editieren läßt als anno "Kathedrale".

Zusätzlich wurde noch eine Kompaßrose eingebaut, welche alle vorhandenen Ausgänge anzeigt, und selbst ein feines Automapping fehlt nicht.

Ja, was fehlt denn dann eigentlich? Bei Heuma fehlt eigentlich gar nix, aber vielleicht fehlt ja noch Hexuma - in Eurer Sammlung! (jn)