Willkommen zur Joker-Euro, soeben kommen die Mannschaften aus den Kabinen: Bei den Managerprogrammen tritt Graham Taylor's Soccer Challenge für das Team von Krisalis an, das sich in der vorrunde ja bereits mit "John Barnes European Football" profiliert hat.
Graham Taylor ist seit 1990 Trainer der englischen Nationalmannschaft, davor hat er unter anderem dem "Elton John-Club" Wattford zum Aufstieg in die erste Liga verholfen. Sein Manndecker und direkter Gegenspieler betritt als krasser Außenseiter das Feld - Championship Manager ist Domarks erster Versuch, im Furßballbereich Fuß zu fassen.
Der zweite kommt aber gleich hinterher: Mit der Umsetzung des Taito-
Zunächst bekommt jedoch Sensible Soccer von Sensible Software den Ball schließlich mußten die Jungens wegen der Mirrorsoft-
SENSIBLE SOCCER
Wäre das Game als "Kick Off 3" herausgekommen, hattet kein Mensch Verdacht geschöpft - dieses Sensibelchen ist warscheinlich die frechste Kopie seit langem! Dennoch, hier wurde nicht bloss abgekupfert, im punkto Spielbarkeit gefällt der Klon streckenweise besser als das Original.
So begnügt sich das Programm mit 512K RAM, bietet volle PAL-Overscan Auflösung, alle nur denkbaren Match-Arten (sämtliche Cups, EM, Freundschaftsspiele), über zehn verschiedene Plätze mit wechselnden Wetterbedingungen, diverse Mannschaftsaufstellungen, 64 originale europäische Fussballteams plus 34 Nationalteams, Solo- und Zwei- Spieler-Modus, speicherbares Replay, Auswechselmöglichkeit und etliches mehr.
Grafik und Steuerung sind nahezu identisch mit "Kick Off 2", wobei die Stick-Bedienung vielleicht noch um einen Tick besser ausgefallen ist und die Computergegner hier so intelligent sind, dass sie sogar auf Zeit spielen, wenn sie in Führung liegen.
Das Hüpen, Singen und Grolen der Zuschauer rechtfertigt allein schon die anschaffung eines Stereo-Monitors, lediglich die Begleitmusik zu den Optionsscreens ist etwas enttäuschend. Wo wir schon bei den Schwachpunkte sind: Sensible Soccer ist ein klein wenig langsamer als "Kick Off 2", es gibt kein Radar, keine Wind-Option, keinen Vier-Spieler-Simultanmodus, kein Abseits, keine gelben und roten Karten (Fouls sind aber möglich und werden durch Freistoss geähndet), und die Spielzeit lasst sich nur auf 2 x 3 oder 2 x 10 Minuten einstellen. Auch die Zwischengrafiken sind nicht ganz das Gelbe, das Gameplay kann hingegen voll überzeugen: Es wird sehr viel Wert auf Teamarbeit und Pass-spiel gelegt, Solo-Dribbler haben meist das Nachsehen.
Fazit: Wegen einer Ausgewogenheit und tollen Spielbarkeit ist Sensible Soccer nicht nur das beste Game im Wettbewerb, sondern auch ein ernsthafter Anwarter auf die nächste Meisterschaft!
STRIKER
Actionkandidat Nummer zwei hat eine echte überraschung in petto: Striker ist das erste wirklich spielbare 3D-Soccergame am Amiga bisher kannte man sowas eigentlich nur von den Konsolen. Die übersichtliche Perspektive leicht schräg von oben ist denn auch das gelungenste Feature bei diesem Game, knapp gefolgt von zwei weiteren (Neu-) Errungenschaften: Während des Action Replays hat man volle Kontrolle über die Szene, wie bei einem Videorekorder, mit Fast Forward, Rewind etc; außerdem lassen sich Freistöße, Einwürfe usw. mittels einer biegsamen Hilfs-Linie sehr schön plazieren.
Weitere Pluspunkte gibt's für die umfangreiche Statistik am Ende jeder Begegnung (alle Tore, verteilte Karten, erlittene Verletzungen usw.) sowie die bereits erwähnte, gute Spielbarkeit. Ansonsten sieht's leider etwas dünn aus: Man kann alleine oder zu zweit ein Freundschaftsspiel wagen oder an der EM teilnehmen, dabei stehen 64 Teams zur Auswahl. Es gibt auch einen Demo-Modus und einstellbare Boden- und Windverhältnisse, aber im Endeffekt ändert sich dadurch herzlich wenig auf dem Rasen. Die Zwischengrafiken, Soundeffekte und Musikstücke haben eins gemeinsam sie sind nur in Spuren vorhanden.
Alles in allem eine eher solide Angelegenheit, der mehr Optionen wie z.B. Cup-Ausscheidungen sicherlich gut getan hätten. Doch das grafische Konzept ist originell und zukunftsweisend, zudem werden Fußball-Neulinge dankbar sein, daß sie hier nicht nonstop Pässe treten müssen.
EUROPEAN FOOTBALL CHAMP
Kommen wir zu einem der letzten Vertreter der Gattung "horizontale Soccergames".
In der Spielhalle war das Stück wegen seiner superben Animationen hoch angesehen, davon ist am Amiga leider nur wenig übriggeblieben. Das Scrolling ruckelt stark, und die Männchen bewegen sich sehr abgehackt, zudem leidet die übersicht (trotz des guten Radars) unter den fetten NTSC-Streifen.
An sich ist die Grafik aber nicht schlecht, die Fallrückzieher und Kopfbälle kommen optisch gut rüber, und bei den (nicht abbrechbaren) gezoomten Zwischensequenzen im Falle eines Fouls oder Tors sieht man wirklcih jedes einzelne Pixel. Eine Beledigung fürs Auge stellen jedoch die Potthäßlichen Portraitbildchen dar, die man notgedrungen anschauen muß, wenn's an die Auswahl der Mannschaften geht. Von letzteren gibt es sage und schreibe neun Stück, mit denen man sich allein oder zu zweit an der EM beteiligen kann Dauernmotivation ist hier also bloß für begeisterte Fußball-Zweikämpfer vorhanden. Im Duo-Modus wird denn auch eine witzige Alternative zu den öden Standard-Toren geboten: Hier kann man sich die Spielzeit nämlich auch durch das Umschießen der auf beiden Seiten postierten Kameramänner vertreiben!
Erwähnenswert sind außerdem noch die leichten Computergegner, die gelben und roten Karten, die Anfängertaugliche Spielbarkeit und die feinen Effekte. Die Musik ist aber ebenso belanglos wie die minimale Optionsauswahl Meister sehen anders aus.
GRAHAM TAYLOR'S SOCCER CHALLENGE
Nach soviel Action wird's höchste Zeit, daß wir uns ins Manager-Büro zurückziehen. Hier erwartet uns erstmal der britische Konkurrent von "Bundesliga Manager Professional", den Krisalis unter den wohlwollenden Augen des englischen Fußballverbandes entwickelt hat. Das merkt man auch deutlich, und zwar nicht nur daran, daß hier satte 200 Mannschaften mit allen Original-Details (Namen, Trikots, Daten, Heimstadien, etc.) vertreten sind und man ausschließlich dem englischen Nationalteam zum EM-Sieg verhelfen darf...
Auf dem ersten Blick wirkt das Spiel wie eine aufgeblähte Variante des Managerteils aus "Manchester United", seine wahren Qualitäten offenbart es bei genauerem Hinsehen: Fünf Ligen, je zwei Pokal- und Trophäen-Meisterschaften, die obligate EM, Spielertransfer, Terminkalender, Talentsuche und aufbau, Nachwuchsmannschaften, Verletzungen, Training, Nachrichten, 3.000 (!) detailliert beschriebene Spieler mit je zehn verschiedenen Werten und und und. Daß die in der Draufsicht gezeigten Actionsequenzen nicht getrennt spielbar sind, ist ihr einziger Nachteil, ansonsten lassen sie alles Vergleichbare weit hinter sich. Man kann die Rasentreterei beschleunigen und bekommt zudem eine schön realistische Geräuschkulisse geboten, die sich bei Toren, Verletzungen und anderen Vorkommnissen sogar ändert.
Negativ fällt bei Graham Taylor bloß die schlechte deutsche übersetzung auf, zudem eignet sich die Geschichte nur für SoloManager. Aber die durchdachte Maussteuerung und die ungeheure Optionsvielfalt machen das Programm zur ernsthaften Konkurrenz für den "Bundesliga Manager Professional"!Nach soviel Action wird's höchste Zeit, daß wir uns ins ManagerBüro zurückziehen. Hier erwartet uns erstmal der britische Konkurrent von "Bundesliga Manager Professional", den Krisalis unter den wohlwollenden Augen des englischen Fußballverbandes entwickelt hat. Das merkt man auch deutlich, und zwar nicht nur daran, daß hier satte 200 Mannschaften mit allen OriginalDetails (Namen, Trikots, Daten, Heimstadien, etc.) vertreten sind und man ausschließlich dem englischen Nationalteam zum EMSieg verhelfen darf...
CHAMPIONSHIP MANAGER
Zum Abschluß der Abschuß hier stimmt leider so gut wie gar nichts! Zunächst sucht man sich nach der (auf der Packungsinnenseite versteckten) Codeabfrage dumm und dämlich, dann wird volle 45 Minuten lang auf die Originaldisketten installiert, "kleine" Abstürze inbegriffen...
Also lieber die QuickstartOption wählen, da sieht man dann gleich, was man eigentlich nur auf PD vermuten würde: Einen schauerlichen "BalkenKrieg" als Grafik, der von öder Dudelmusik untermalt wird. Auch wenn es hier 1.500 Kicker, 400 Teams und 650 Manager, ärzte etc. geben mag, der Spielspaß bleibt einfach auf der Strecke. Nicht genug damit, daß alles so englisch ist wie der Londoner Nebel und die vier grauenhaften DigiBildchen meist von ebenso grauenhaften Menüs bedeckt werden: Man kann zwar bei allen möglichen CupMeisterschaften mitmischen, nur die EM sucht man komischerweise vergebens.
Daß eine HDInstallation zwar auf der Packung versprochen wird, sich in der Praxis jedoch als unmöglich erweist, ist nur das Tüpfelchen auf dem I dieses Teil ist schlicht ein Reinfall! (mm)