Die Gaudiwürmer

Creepers logo

Mit "Bill's Tomato Game" hat Psygnosis bereits vor Monaten einen "Lemmings"-Ableger für den Amiga herausgebracht, am PC krabbelten dafür die Creepers. Jetzt befallen die Knobelwürmchen auch unsere "Freundin"!

Die Spielidee hinter den "Kriechern" ist alles andere als wurmstichtig, handelt es sich doch um einen gelungenen Mix aus "Lemmings" und der Tomaten Action.

Einem Trupp recht selbständig agierender Raupen soll der Weg vom Ausgangspunkt ins Ziel zubereitet werden, tunlichst ohne daß die dummdreisten Biester blindlings in eine Gefahr nach der anderen tapsen. Bewaffnen wir uns also mit Maus, Joystick oder Keyboard, denn ohne die tatkräftige Unterstützung des Spielers überleben die Mini-Helden keinen Level lang...

Um ihnen selbst die dicksten Brocken aus der Bahn räumen zu können, stellt die Icon-Leiste eine Reihe unterschiedlicher Werkzeuge zur Auswahl, die sich anklicken und beliebig am Spielfeld plazieren lassen. Schluchten etwa werden mit Rampen überbrückt, Hindernisse kurzerhand weggesprengt, oder man befördert die Würmer via Trampolin in luftige Regionen und blast sie dort mit einem Ventilator in die gewünschte Richtung.

All das wäre dank der ausgezeichneten Steuerung ein Zuckerschlecken, stünden nicht pro Abschnitt bloß ganz bestimmte Tools zur Verfügung, und das auch nur in limitierter Anzahl. So hilft halt nur durchdachtes Handeln weiter!

Da in jedem Level eine festgelegte Menge von Creepers sicher das Ziel erreichen muß, haben die Programmierer mit kleinen Hilfestellungen nicht geknausert: Fehlgeleitete Raupen können mit einem Tennisschläger in die Luft katapultiert und so zum Neustart bewegt werden, und in scheinbar ausweglosen Situationen mit ein anklickbarer Professor mit kleinen, aber feinen Spieltips weiter.

Damit trotz der durch das Zeitlimit unausbleiblichen Hektik die Übersicht am mehrere Bildschirme breiten Spielfeld erhalten bleibt, lassen sich zwei Kameras im Areal postieren, die fortan das Geschehen anderorts in frei plazierbare Sichtfenster übertragen. Ein Mitgucker bleibt dabei fest auf einen frei wählbaren Standort gerichtet, während die andere Linse den Weg eines bestimmten Wurms mitverfolgt.

Das alles hört sich nicht nur gut an, es spielt sich auch so - wenngleich die einzelnen Elemente kaum als sonderlich neu oder originell zu betrachten sind. Doch ihre Komposition ist stimmig, und die technische Umsetzung zumindest sehr solide: Die Grafik überzeugt durch detaillierte und abwechslungsreiche Hintergründe, die Sprites durch putzige Animationen, und die Akustik wartet mit quietschvergnügter Musikbegleitung samt flotten Sound FX auf.

Somit sollten Action-Knobler auf der Suche nach einer unkomplizierten Herausforderung hier durchaus fündig werden, vorausgesetzt, sie erwarten weder die Komplexität eines "Lemmings 2" noch die schlichte Genialität von "Bill's Tomato Game". Eigenständigkeit ist nun mal nicht die Stärke der Creepers, gute Entertainer sind sie aber trotzdem! (rl)