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In Rainer Wolfs Spiele-Oase herrscht auch im Hochsommer keine Dürre: Neben der Soliden Spediteurs-Simulation "Delivery Agent" entsprangen der Quelle dieser Tage noch drei weitere "Soft Drinks" (Odyssee, Ballistic Diplomacy & Brain Challenge).

Auch der dritte im Bunde massiert die kleinen grauen Zellen, auch er kommt nicht ganz ohne Vorlage aus. Hier haben wir es nämlich mit einer Digi-Variante des betulichen Brettspiels "Stratego" zu tun, also jener Materialschlacht, die Accolade seinerzeit so schnöde in den Sand gesetzt hat.

Und tatsächlich ist die Spielstärke hier ein wenig überzeugender ausgefallen, wenngleich wahre Strategen auch bei dieser leicht abgespeckten Version wenig Mühe haben werden, die "Freundin" in Grund und Boden zu stampfen.

Die Regeln halten sich jedenfalls hauteng an die Vorlage: Jede Partie erhält (hier nur) 24 Steine mit verschiedenen Fähigkeiten, die auf der eigenen Seite des schachbrettartigen Schlachtfelds so aufgestellt werden, daß der Gegner sie nicht identifizieren kann.

Da gibt es diverse Militärgrade, Bomben, die den Feind zerbröseln, wenn er sie leichtsinnigerweise schlagen will, und eine unbewegliche Fahne, die es zu erobern gilt.

Nun wird nacheinander gezogen und bei jeder Attacke für einen kurzen Moment die Tarnung der gegnerischen Figur gelüftet - so erforscht man Zug um Zug die Stellungen der Konkurrenz, um irgendwann sinnvoll seinen Generalangriff starten zu könne.

Die Maus klickt sich sauber durchs Game, im Hintergrund dudelt eine gefällige Musik, und die Optik hat ihre Momente, ja, selbst das Spielbrett kann man gelten lassen. Für Fans des originals ist das Game also schon wegen seines maßvollen Preises eine Überlegung wert. (jn)