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Lang, lang ist's her, da erschien Accolades originelle Olympiade für notorische Kneipenhocker in der PC-Version. Seither wartet so mancher trinkfeste Amigianer auf sein Bier, äh, seine Version. Bittesehr, Ihre Bestellung...

Insgesamt fünf (Bar-) Spiele befinden sich auf den beiden Disks. Fangen wir gleich mit dem besten an: Das gute alte Air Hockey kennt Ihr ja sicher schon, hier ist es besonder schön gelungen. Gespielt wird nach den üblichen Regeln, die (vier) Gegner sind übrigens wesentlich stärker als in der PC-Version. Ob das nun deshalb so ist, weil wir Amiga-User weltbekannte Joystick-Artisten sind oder weil wir mehr "Zielwasser" wegstecken können, sei dahingestellt – fest steht, daß die Sache eine echte Gaudi ist! Außerdem grinsen die Kontrahenten immer so schön unverschämt, sobald sie ein Goal erzielt haben...

Die nächste Disziplin heißt "Wet‘n Wild". Hier läuft man über eine Bühne und versucht, die weiter unten herumrennden Mädchen mit Eimern voll Wasser möglichst naß zu machen. Das wird von Level zu Level schwieriger, weil die Girls immer schneller laufen, Haken schlagen und schließlich auch noch anfangen, die Eimer zu klauen.

Dazu tauchen im Hintergrund plätzlich Attentäter auf, die mit Gewichten und Kanonen-Kugeln nach dem armen Spielersprite werfen. Spaß macht es trotzdem, die ganze Angelegenheit ist schön hektisch, und man wird mit sehr vielversprechend aussehenden (nassen) T-Shirts belohnt.

Anschließend kann man sich bei "Last Call" als Barkeeper betätigen, wobei innerhalb eines eng bemessenes Zeitlimits eine bestimmte Zahl von Bieren an den Mann bzw. die Frau gebracht werden muß (erinnert ein bißchen an das alte "Tapper" auf dem C 64). Was man hier braucht, ist viel Gefühl und gute Nerven, denn der Tresen ist äußerst glitschig

Mit "Liar‘s Dice" ist auch das klassisch Würfeln vertreten; die Gegnerin sieht zwar recht unschuldig aus, beherrscht aber alle einschlägigen Tricks.

Last but not least "Pick-up Artist", wo man seine Anmache-Künste an drei reizenden Girls ausprobieren darf. Mit den richtigen Themen sind sie auch rumzukriegen, allerdings ist das wegen des Zeitlimits und dem schneller werdenden Auswahlcursor (für die möglichen Fragen/Antworten) ein hartes Stück Arbeit. Insgesamt die schwächste Disziplin, aber immer noch ganz unterhaltsam.

Alle Übungen können einzeln oder als Turnier mit bis zu vier Mitspielern (leider nur gegen den Computer) absolviert werden; beim Tournament werden die besten Leistungen in eine Tabelle aufgenommen und gespeichert.

Im Vergleich zur PC-Version ist alles besser, schöner und schneller geworden: Die Grafik wurde völlig neu gezeichnet, der Sound hat gegenüber dem gräulichen PC-Gepiepse natürlich am meisten dazugewonnen (hübsche Musik und Passende Effekte), ja selbst die Steuerung macht jetzt einen viel besseren Eindruck.

Auf alle Fälle sind die Bar Games eine nette Abwechslung – so etwa Summer Games für Larry Laffer. Und daß sich unter den fünf Spielchen kein einziger echter Ausrutscher findet, ist doch besonders lobenswert, oder? (mm)