Anfängerpech

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Mit Adventures aus deutschen Landen ist das so eine Sache: Mal handelt es sich um Meilensteine à la "Hexuma", mal nur um Stolpersteine wie bei "Sanctuary". Und dieses Mal?

Nun, diesmal haben wir es mit dem Werk einer Newcomer-Truppe namens Apocalypse zu tun. Was dabei an Texten über den PAL-Screen flimmert, ist durchwegs geglückt und witzig gemacht, das Gameplay weist dagegen noch etliche Kinderkrankheiten auf...

Unser Held heißt Erik und ist ein ganz normaler Junge, der von seinen Großeltern eingeladen wird, die Herbstferien auf dem Lande zu verbringen. Erik denkt an die Erbschaft und chartert den nächsten Zug Richtung "Luttel".

Spannenderweise erwarten ihn dort nicht bloß glückliche Kühe und gute Landluft, sondern auch eine geheimnisvolle Mordserie - was natürlich sofort den Hobby-Detektiv im Knaben weckt!

Der Großteil des Bildschirms wird von den humorvollen Texten eingenommen, hin und wieder taucht auch mal eine passabel gezeichnete Grafik auf, dazu ertönen erträgliche Geräuscheffekte und Melodien. Am rechten Bildrand befindet sich ein per Tastatur, Maus oder Stick bedienbares Menü, über das man z.B. eine 3D-Karte der Umgebung aufrufen, Spielstände abspeichern, den "Gemütszustand" Eriks einstellen und diverse Aktionen einleiten kann.

Das Problem dabei ist, daß die Befehlsliste meist nur ein oder zwei Kommandos enthält, die in der jeweiligen Situation tatsächlich anwendbar sind, mit den übrigen provoziert man bloß einen coolen Spruch des Rechners. Zudem ist die Handlung mehr als durchsichtig, richtige Rätsel tauchen praktisch nicht auf.

Somit läßt Wolfen zwar viel Talent erkennen, aber ein paar Nachhilfestunden in Sachen Game-Design könnten den apokalyptischen Jungs nicht schaden. (C. Borgmeier)