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Langsam scheint sich zwischen Luftraum und Bodenstation ein richtiger Markt zu entwickeln: Nach "Kennedy Approach" und "Tower FRA" wurde jetzt eine weitere Fluglotsen-Simulation zu unserer "Freundin" dirigiert.

Heimat-Airport war der PC, wo Tracon II bereits 1990 eincheckte - was dieses Stück Software mit dem herben Charme professionellen Ausbildungsmaterials aber nun auf der Spiele-Maschine Nummer eins zu suchen hat, weiß wohl nur die Luftfahrtbehörde.

Denn hier geht es so richtig realistisch, komplex und damit auch kompliziert zu; die beiden Vor-Lotsen wirken dagegen beinahe wie eine wüste Alien-Ballerei.

Vollblut-Zocker dürfen also ihre Chance nutzen und jetzt unverzüglich schreiend davonlaufen; sitzenbleiben, kaufen und "spielen" sollten nur Leute, deren größter Wunschtraum es wäre, via (Null-) Modem die Flugbewegungen ihrer Freunde zu koordinieren, während diese am Amiga (oder PC) sitzen und mit dem "Flight Simulator" von Microsoft rumkurven.

Hier können sie diesen Traum verwirklichen, und dazu noch einiges mehr: Arbeitsplatz und -zeit sind auswählbar, Unwetter, marode Flieger und ähnliche Katastrophen sorgen f:ur Stimmung vor dem Radarschirm, alle Piloten hören auf die eigenen Anweisungen, man selbst hört ständig das englische Gebrabbel des Funkverkehrs.

Zur Klarstellung: Trotz null Sound (außer dem Funkverkehr) und etwas ruckelig animierter Grafik, die sich auf einen Screen beschränkt, geht das Ding voll in Ordnung - für angehende Fluglotsen. Die kriegen wirklich was geboten, von einer Demo-Option über die durchdachte Maus/Menü-Steuerung, bis zur Zoom-Funktion und dem erwähnten Link-Modus. Bloß für Otto Normalzocker ist Tracon II halt denkbar ungeeignet. (mm)