Kalter Krieg & kalter Kaffe

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Bisher ist Free Spirit Software ja vor allem durch geist- und geschmacklose Sex-Spielchen ("Sex-Olympics") aufgefallen - das aktuelle Strategical der Freigeister ist möglicherweise sogar noch geist- und geschmackloser!

Bereits das Hintergrundszenario dieser menügesteuerten Echtzeit-Simulation ist für die ersten Buhrufe gut: Die Sowjetunion hat einen begrenzten atomaren Angriff auf die USA gestartet. Der Spieler übernimmt wahlweise die Rolle des obersten amerikanischen oder sowjetischen Planungschefs und muß nun den/die nächsten Schritte einleiten.

Klingt wie eine ernstgemeinte Parodie auf "Nuclear War", spielt sich aber noch viel schlimmer...

Die schwer erkennbare Grafik begnügt sich im Schnitt mit drei bis vier häßlichen Farbtönen, der gottlob nur spärlich vorhandene Sound piepst ganz schrecklich, und die Handhabung läßt trotz des gigantomatischen Mauszeigers sehr zu wünschen übrig.

Die Handlung selbst ist so kriegerisch, daß "Red Storm Rising" dagegen wie ein Anwörter für den Friedensnobelpreis aussieht - trotzdem schläft man vor den Abschuß-Knöpfchen beinahe ein, weil hier absolut nichts motivationsördernd wirkt.

Im Gegenteil, man scheint sich fast bemüht zu haben, alles so schlecht wie möglich zu machen: Die (schlecht) fotokopierte englische Anleitung war bei uns teilweise verkehrt zusammengeheftet, das Programm weist einige Bugs auf, und zu allem Überfluß verlangen die Jungs für diese Meisterleistung auch noch zumindest 1 MB Speicher und rund 109 Mark Cash von ihren Opfern.

Ehrlich, hier wäre das Einschreiten der BPS wirklich mal wünschenswert - so ein Müll gehört einfach verboten! (mm)